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Rassevorstellung

Das zu den Neuweltkameliden gehörende Lama gilt als intelligentes und überaus neugieriges Wesen. Lamas gehören mit zu den ältesten Haustieren, sie wurden vor ca. 6000 Jahren von den Indios in Südamerika aus den Guanakos gezüchtet. In ihrer Heimat werden Lamas seit dieser Zeit als Lasttiere und zur Wollgewinnung eingesetzt.

Seit der Eroberung Amerikas wurden die Lamas züchterisch und somit genetisch nicht verändert und übermitteln uns daher noch heute die Verhaltensweisen, die sie von den Indios gelernt haben. Außerhalb ihrer ursprünglichen Heimat (Peru, Bolivien, Argentinien und Chile) wurden die vier Arten von Neuweltkameliden Lama, Alpaka, Guanako und Vikunja lange Zeit nur in Zoos gehalten. Erst in den Siebziger-Jahren ist man in Nordamerika auf diese Exoten aufmerksam geworden und hat sie vermehrt als Haus- oder Freizeittiere eingeführt. Die Welle der Begeisterung für diese wolligen Gesellen kommt nun vermehrt auch auf den alten Kontinent und damit nimmt die Zahl der Lamas, die außerhalb von Zoos und Tiergärten gehalten werden, ständig zu.

Lamas gelten als sehr robuste und problemlos zu haltende Tiere. Durch die kargen Bedingungen in ihren Ursprungsländern sind sie nicht sehr anspruchsvoll, weder was die Ernährung betrifft, noch was Unterbringung und Einzäunung anbelangt. Diese winterharten Tiere sind mit einem auf drei Seiten geschlossenen Unterstand das ganze Jahr über ausreichend vor den Witterungseinflüssen geschützt. Der Zaun ist mit einer Höhe von 1,30 m ausreichend dimensioniert, obwohl ein Lama diese Höhe aus dem Stand überspringen könnte. Als Herdentiere verlassen sie jedoch ihren angestammten Platz nur, um vor drohender Gefahr zu flüchten, oder aber, um zu anderen Artgenossen in unmittelbarer Nachbarschaft zu gelangen.

Die Ansprüche von Neuweltkameliden an das Futter sind im Vergleich zu unseren Haustierrassen eher bescheiden, sowohl was Energiegehalt als auch die Menge betrifft. Anders als die Altweltkamele brauchen Lamas täglich frisches Wasser.

Neuweltkameliden sind dafür bekannt, dass sie spucken. Dies ist eine Ausdrucksform zur Herstellung bzw. Aufrechterhaltung der Rangordnung in der Herde und in Bedrängnis eine der wenigen Möglichkeiten der Verteidigung.

 

Lamas werden wegen ihrer Ausstrahlung vermehrt in der Psycho- und Physiotherapie eingesetzt. Das Training von Lamas ist eine Frage von wenigen Stunden, wobei sie auch über längere Zeit nichts von dem einmal Gelernten vergessen.

Mit etwa 18 Monaten sind die Tiere geschlechtsreif und bringen nach einer 50 ­wöchigen Trächtigkeit ein Junges zur Welt. Fohlen haben ein Geburtsgewicht von 8 bis 15 kg. Sie stehen und trinken innerhalb von einer Stunde. Nach ungefähr 6 Monaten können sie dann entwöhnt werden. Die Lebenserwartung liegt bei 25 bis 30 Jahren.